Monika Drax (Drax-Mühle)

In der Drax-Mühle werden unsere Getreide final  gereinigt bevor wir sie verarbeiten

In der malerisch gelegenen Drax-Mühle bei Rechtmehring vermahlt Monika Drax über 30 verschiedene Mehlsorten. Das Getreide dafür wird in enger Absprache mit der Müllerin von Landwirten aus der Region angebaut. In der Produktion trifft Handwerk und Tradition auf modernste Technik und Experimentierfreude. Das Ergebnis sind einzigartige, naturbelassene Mehle von außergewöhnlicher Qualität. In Ihrem Buch „Köstliches von der Müllerin“ zeigt Monika in etlichen kreativen Rezepten wie vielfältig man mit gutem Getreide kochen und backen kann.

Was ist das Schönste an Deiner Arbeit?

Ich liebe an der Müllerei vor allem mit so einem tollen Rohstoff zu arbeiten. Aus der riesen Vielfalt von Getreidesorten verschiedene Mehle zu machen, die dann wiederum zu tollen Lebensmitteln werden. Getreide ernährt uns nicht nur alle, es ist auch einfach ein schöner Rohstoff. Diesen Rohstoff zu verarbeiten, um einen Mehrwert für andere zu schaffen, das macht mir Freude. 

Was ist Dir besonders wichtig?

Der persönliche Kontakt und Austausch stehen für mich an erster Stelle. Ich kenne jeden Landwirt und die dazugehörigen Felder auf denen die Getreide, die wir verarbeiten, angebaut werden. Wir sprechen uns mit den Landwirten immer ab, was sich gerade gut anbauen lässt und wie die Nachfrage im vorherigen Jahr war. Ich habe natürlich einen gewissen Anspruch an das Getreide und gebe auch Feedback, wenn ich etwas gerne anders hätte. Mir ist die Wertschätzung für das Produkt einfach wichtig und das verbindet die Landwirte und unseren Betrieb. Man muss sich einfach vorstellen, wie viel Arbeit jeder Landwirt in seine Ernte steckt. Gerade die Urgetreide sind im Anbau und in der Pflege nicht einfach. Dafür wird man für die ganze Arbeit mit besonderer Qualität belohnt.

Was müsste sich an unserer Esskultur und Lebensmittelwirtschaft Deiner Meinung nach ändern? 

Ich denke was unserer Gesellschaft fehlt ist die Verbindung zum Erzeuger, das Wissen wo unser Essen eigentlich herkommt und die Wertschätzung für gute Produkte. Was die Erzeugung von Lebensmitteln angeht: es ist natürlich schwer sehr große Betriebe mit den gleichen Prinzipien zu führen, wie ich Sie lebe: sich der Verantwortung gegenüber der Umwelt bewusst sein, mit jedem Landwirt persönlich in Kontakt stehen und immer auf höchste Qualität achten. Wenn man vor allem aus Masse produziert treten Dinge wie Anerkennung, Verbindung und Qualitätsdenken eben in den Hintergrund. Ich habe aber das Gefühl, dass gerade immer mehr nach Lebensmitteln, wie wir sie produzieren, gefragt wird.

In der wievielten Generation führst Du die Drax-Mühle? 

Die Drax-Mühle gibt es schon seit 1534. Seit über 100 Jahren wird sie von meiner Familie und heute von mir in der vierten Generation geführt. Ich hatte ursprünglich mal überlegt in einer Bank oder in einem Büro arbeiten. Nach ein paar Praktika habe ich aber schnell gemerkt, dass mich nichts so reizt wie die Arbeit in der Mühle. Also habe ich Müllerin gelernt, meinen Betriebswirt absolviert, den Meister gemacht und die Mühle übernommen.  

Und woher stammt die Idee Urgetreide zu verarbeiten? 

Schon mein Vater und Onkel haben sehr naturnah gearbeitet. Und vor über 25 Jahren ging es dann los mit dem Oberkulmer Dinkel. Wir haben Saatgut organisiert und Landwirte gesucht, die bereit waren den Dinkel für uns anzubauen. Bei den Kunden in unserem Mühlenladen wurde das gut angenommen. Dann habe ich einen Landwirt kennen gelernt, der Einkorn und Emmer angebaut hat. Die haben wir auch ins Sortiment genommen und in meinem ersten Backbuch verschiedene Rezepte mit Ur-Getreiden geschrieben. Damit hat das Ganze dann Fahrt aufgenommen und wir haben uns engagiert immer mehr Urgetreide in den Anbau zu bringen. Mich freut es, wenn uns Kunden sagen, dass sie der Geschmack einer Sorte besonders begeistert. Oder dass sie die alten Sorten besser vertragen und sie endlich wieder Brot oder Kuchen essen können. Dann weiß ich, dass meine Arbeit die Mühe wert ist.   


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